Wozu denn ein Antiallergikum

Wozu denn ein Antiallergikum

Sie gehen im Park spazieren, die Frühlingssonne wärmt schon ein wenig. Plötzlich fangen Ihre Augen an zu tränen und Sie müssen sich die Nase putzen. Zu Hause hören diese lästigen Beschwerden wieder auf. Das gleiche wiederholt sich nun jedes Mal, wenn Sie das Haus verlassen. Sie gehen zu Ihrem Hausarzt, und der diagnostiziert eine Allergie. Damit Sie sich wenigstens zeitweise im Freien aufhalten können, verschreibt er ein Antiallergikum. Aber warum, und was geschieht in Ihrem Körper?

Sie hatten nie Probleme und jetzt das

Wunschgewicht

Das Immunsystem ist gewissermaßen das Verteidigungsinstitut in unserem Organismus. Es gehört zu seinen Aufgaben zu entscheiden, welche fremden Stoffe dem Körper zuträglich sind, und gegen welche es sich zur Wehr setzen muss. Da wir ständig mit irgendwelchen Fremdkörpern in Berührung kommen, muss das Immunsystem jedes Mal eine neue Entscheidung treffen.

Andererseits merkt es sich die Stoffe, die dem Organismus nichts anhaben können. Dann muss es auch keine Gegenmaßnahmen einleiten. Sind die Eindringlinge für den Körper nicht von Vorteil, reagiert das Immunsystem mit Gegenwehr in Form einer Allergie. Um diese Allergie zu lindern, nehmen Sie dann ein Antiallergikum ein.

Zuerst steht immer die Ursachenerforschung

Sie sollten sich nicht damit zufrieden geben einfach nur ein Antiallergikum einzunehmen. Wichtig ist auf jeden Fall, woher beziehungsweise welche Stoffe die allergische Reaktion in Ihrem Immunsystem ausgelöst haben. Manchmal stuft das Immunsystem irrtümlicherweise eine Substanz auch als gefährlich ein. Dann werden Antikörper sogenanntes Immunglobulin E ( IgE ) gebildet und die körpereigene Abwehr motiviert.

Soweit so gut. Beim nächsten Kontakt mit eben diesem Stoff, zum Beispiel Pollen oder auch Eiweiß aus der Kuhmilch, werden dann die IgE-Antikörper wieder aktiv, um die vermeintlichen Gefahr abwehren zu können. Und genau jetzt treten die ersten allergischen Reaktionen auf, denn nun wird das Allergen angegriffen.

Echte Krankheitserreger kann das Immunsystem zerstören und beseitigen. Bei Allergenen hingegen, das sind die Stoffe, die das Immunsystem als Schädlinge erkennt, funktioniert das nicht. Ein Antiallergikum kann dann die Beschwerden lindern, die in der Regel bis zur Beendigung des Kontakts mit dem Allergieauslöser bestehen.

Wie die Allergene in den Körper kommen

Es sind sehr zahlreiche Substanzen, die als Allergieauslöser in Frage kommen, und die auch sehr unterschiedliche Reaktionen bei den Patienten hervorrufen. Das betrifft sowohl den Krankheitsverlauf als auch das Krankheitsbild. Pollen sind in der Atemluft vorhanden und wir atmen sie genau wie Hausstaubmilben oder Pilzsporen ein.

Es gibt auch Allergene, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Manchmal reicht auch ein Kontakt über die Haut aus um allergische Reaktionen hervorzurufen, genau wie das Gift von Insekten. So unterschiedlich sich diese Allergien darstellen, so verschieden ist auch die Zeit, bis der Körper reagiert. Manchmal dauert es nur wenige Sekunden oder Minuten. Es können aber auch vom Kontakt bis zur Reaktion einige Stunden und sogar Tage vergehen. Gewissermaßen als Sofortmaßnahme kann ein Antiallergikum eingenommen werden.

Allergologen unterscheiden 4 Allergietypen. Die am häufigsten vorkommende Allergie ist der Typ I, die Sofortreaktion. In diesen Typ – Bereich fallen zum Beispiel der Heuschnupfen, die Nesselsucht oder auch das allergische Asthma. Ebenso wie der anaphylaktische Schock, der sehr schnell lebensbedrohende Formen annehmen kann.

Die Ursache ist in diesem Fall eine Unverträglichkeit von Medikamenten oder eine zu Untersuchungszwecken injizierte Lösung.So zum Beispiel das Kontrastmittel, das zur röntgenologischen Darstellung innerer Organe verwendet wird. Ein Antiallergikum kann hier lebensrettend sein.

Sind allergische Erkrankungen erblich

Es gibt Patienten, die leiden schon seit ihrer Kindheit an einer Allergie, und die bleibt dann häufig ein Leben lang bestehen. Andere wiederum erwerben erst im Laufe ihres Lebens eine Allergie, können diese auch wieder verlieren. Das ist gerade bei Nahrungsmittelallergien auf zum Beispiel Kuhmilch und Hühnerei oft der Fall.

Bei einigen Patienten zeigen sich über viele Jahre hinweg überhaupt keine Anzeichen, dass eine Allergie vorliegen könnte, und dann wie aus heiterem Himmel, reagieren sie. Auch in diesen Fall fällt die Wahl auf ein Antiallergikum das als Medikament zur Behandlung eingesetzt wird.

Gibt es in der Familie Allergiker, ist die Wahrscheinlichkeit an einer Allergie zu erkranken natürlich um ein einiges höher, als bei nicht vorbelasteten Menschen. Dies trifft insbesondere auf Erkrankungen wie Heuschnupfen oder Neurodermitis zu. Für einen Säugling liegt das Risiko zwischen 60 und 80 Prozent, je nachdem ob beide Elternteile an der gleichen Allergie erkrankt sind, oder nur einer von beiden.

Haben die Eltern unterschiedliche allergische Erkrankungen sinkt das Risiko auf etwa 30 Prozent. Es ist also nicht eine direkte Vererbung, sondern es ist die Vorbelastung. Ein Restrisiko von etwa 15 Prozent bleibt immer, auch wenn es in der Familie keine Allergiker gibt.

Für einen Allergiker ist es also unbedingt erforderlich, weil manchmal lebensrettend, ein Antiallergikum mit sich zuführen. Übrigens bewirkt  es nicht nur eine Linderung der Beschwerden, es hilft dem Organismus auch, sich gegen die Schädlinge zu wehren.

Bildquelle: © Andrea Damm  / pixelio.de

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