Antihistaminikum – Was ist das eigentlich genau?

Wenn Sie an Heuschnupfen oder anderen Allergien leiden ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie ein Antihistaminikum, meist als Notfall-Medikament, verordnet bekommen haben. Wie diese Medikamente genau wirken, wo deren Nutzen und Gefahren liegen und was bei der Einnahme beachtet werden muss, lesen Sie in diesem Artikel.

Antihistaminikum – Wer ist der „Gegner“ eigentlich genau

Wunschgewicht

Das Hauptziel eines Antihistaminikums ist das Blockieren der Wirkung von Histamin. Das ist ein körpereigener Botenstoff, ein sogenannter Neurotransmitter, mit vielfältigen Aufgaben.

  • So sorgt er etwa bei Entzündungen dafür, dass sich die Haut rötet und anschwillt. Auch für das Auslösen des Juckreizes in der Haut und Schleimhaut ist dieser Botenstoff verantwortlich.
  • Im Magen-Darm-Trakt nimmt es Einfluss auf die Darmbewegung, tritt hier sozusagen aufs Gas, was Durchfälle auslösen kann. Ebenfalls stimuliert es die Magensäurebildung und kann so im Allergie-Fall für Magenschmerzen und Sodbrennen sorgen.
  • Im Herz-Kreislauf-System ist es verantwortlich für die Weit- und Engstellung der kleinen Blutgefäße und beschleunigt und verstärkt des Herzschlag.
  • Im Zentralnervensystem regelt das Histamin den Brechreiz. Ein Zuviel oder Zuwenig sorgt für Übelkeit und Erbrechen, auch ist es an der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt.

Erzeugt wird der Botenstoff in den sogenannten Mastzellen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Arbeit des Immunsystems. Da die Zellen Fette enthalten, die, wie man heute weiß, sozusagen als Lagerstätten für Neurotransmitter dienen, glaubte ihr Entdecker, Paul Ehrlich, es sei die Aufgabe dieser Zellen, andere in Entstehung befindliche Zellen zu „mästen“. Daher gab er ihnen diesen Namen.

Das Ziel und die Aufgabe von Histamin ist also, den Körper vor Schaden zu schützen und eventuelle schadhafte Stoffe so schnell wie möglich, und auf allen irgendwie möglichen Wegen wieder aus dem System heraus zu bringen. Eine allergische Reaktion ist also der Versuch des Körpers, das Allergen sofort wieder loszuwerden. Darum läuft die Nase, die Augen Tränen, vermehrter Speichelfluss, Husten, Hautrötungen….Allergiker können ein Lied davon singen, was die körpereigenen „Rausschmeißer“ so alles veranstalten.

Antihistaminikum – wie wirkt es

Eigentlich ist der Wirkmechanismus ganz einfach: Die Aufnahmefähigkeit der Histamin-Rezeptoren wird herabgesetzt oder ganz aufgehoben. So ist das Histamin im Körper zwar da, aber eben nahezu wirkungslos. Die Antihistaminika der ersten Generation, also die älteren Präparate unternahmen hier einen „Rundumschlag“: Sie hoben die Wirkung des Botenstoffes komplett auf mit dem Effekt, dass zum Teil erhebliche Nebenwirkungen auftraten. Die bekanntesten sind:

  • Müdigkeit
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Mundtrockenheit
  • Hautrötung durch zu große Trockenheit

Vor allem die teils erhebliche sedierende (beruhigende) Wirkung hatte zur Folge, dass manches Antihistaminikum auch als Beruhigungsmittel zum Einsatz kam. Ebenso haben sich die Präparate als wirksam gegen Magenschleimhautentzündung erwiesen, da sie die Entzündungsreaktion im Magen wirksam unterbrachen und das Organ sich so erholen konnte.

Bei der Schaden-Nutzen-Abwägung kamen diese Präparate der ersten Generation nicht sehr gut weg, denn ihre stark beruhigende Wirkung hatte zur Folge, dass Allergiker, die auf das Medikament angewiesen waren, nicht mehr am Straßenverkehr und auch oft genug nicht mehr an ihrem Berufsleben teilnehmen konnten. Daher wurden diese, schnell und hochwirksamen Präparate, zu Notfall-Medikamenten.

Ein Antihistaminikum der zweiten Generation wirkt im Prinzip genauso. Doch wurden die Präparate so weiterentwickelt, dass sie keinen oder nur noch sehr geringen Einfluss auf das Zentralnervensystem nehmen konnten. Sie machen also nicht mehr müde und sorgen auch weit weniger für Übelkeit.

Weiterhin wurden andere Darreichungsformen entwickelt. Die Darreichungsform ist die Art und Weise, wie das Medikament in Ihren Körper kommt.Während bei der ersten Generation meist nur Tabletten oder Spritzen zu haben waren, kamen in der zweiten Generation Salben und Nasen- sowie Augentropfen dazu.

So kann der Patient das Medikament an der Stelle einsetzen, an der es gebraucht wird ohne den ganzen Körper zu belasten. Diese modernen Medikamente sind teilweise sogar rezeptfrei zu bekommen, da sie in der Tat nur die Allergiesymptome bekämpfen.

Antihistaminikum – therapeutisch wertvoll

Die Antwort hierauf ist ein klares Jein. Es kommt darauf an, wie Sie den Begriff „therapeutisch“ also „heilend“ interpretieren. Fakt ist, dass ein Antihistaminikum auch schwerste allergische Reaktionen schnell unterbrechen kann. Wenn ein Patient droht, in einen allergischen Schock zu fallen oder sich schon darin befindet, ist dieses Medikament unter Umständen lebensrettend.

Fakt ist aber auch, dass ein Antihistaminikum eben nicht mehr kann. Das bedeutet, es unterbricht die Symptome, heilt aber die Ursache der Allergie nicht. Daher sind die Medikamente auch als Langzeitbehandlung eher nicht geeignet.

Allergien haben enorm viel mit dem Stoffwechsel zu tun. Dieser beeinflusst wiederum die Frage, wie fit Ihr Immunsystem ist. Bildhaft betrachtet ist das Immunsystem eines Allergikers ein recht ängstlicher Zeitgenosse. Es ist nicht sehr selbstbewusst und „denkt“, Angriff sei die beste Verteidigung. Bleiben wir bei diesem Bild, so ist das Antihistaminikum sozusagen der „Schnaps“ der ihm (scheinbar) hilft, wenn es stressig wird.

Ernährungsumstellung, eine Darmsanierung und verschiedene Methoden aus der ganzheitlichen Medizin wie Bioresonanz oder auch Eigenblutbehandlungen haben bei vielen Allergiepatienten im Laufe der Zeit eine Besserung gebracht.

Auch die sorgfältige Zusammenstellung von Vitalstoffen und eine dauerhafte Einstellung des Säure-Basen-Gleichgewichtes bringen wirksame Unterstützung bis hin zur Heilung. Fragen ist die beste Medizin. Wenden Sie sich also vertrauensvoll mit Ihren Fragen an Ihren Heilpraktiker oder andere Betroffene. Menschen, die den Weg aus dem „Allergie-Horror“ gefunden haben, stehen Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite.

Nutzen Sie Antihistaminika? Wenn ja, welche Erfahrungen haben sie gemacht und was unternehmen Sie außerdem, um Ihre Allergie in den Griff zu bekommen. Ich freue mich auf Ihre Kommentare oder Mails.

Bildquelle: © Gerd Zimny via Compfight cc
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3 Kommentare zu Antihistaminikum – Was ist das eigentlich genau?

  1. Günter Nowak // 22. März 2014 um 17:12 // Antworten

    Bin 75 Jahre und habe eine Alergie gegen Fisch und alle Schalentiere.Bin aber leidenschaftlicher
    Angler mit guten Erfolgen nur essen kann ich den Fisch nicht.Früher konnte ich den Ficsh nicht eimal anfassen wen der Fisch länger aus dem Wasser war .Heute kann ich den Fisch auch zu-
    bereiten und räuchern nur nicht essen.Ich habe seit 3.Lebensjahr Asthma,ich bekomme dann
    keine Luft die Schleimhaut und die Lippen schwellen an.Kann da einAntihistaminikum helfen.
    Mit freundlichen Grüßen Ihr Günter Nowak Vielen Dank im vorraus

    • Günter Nowak // 22. März 2014 um 17:19 // Antworten

      Gibt es für mich eventuel eine Besserung

      • Guten Tag Herr Nowak,

        das kann ich Ihnen so nicht beantworten. Ich bin kein Arzt oder Heilpraktiker. Von daher darf ich sowieso keine Diagnosen und Therapien stellen aber auf die Ferne ist es auch noch unmöglicher.
        Es klingt nach allergischen Symptomen bei denen dann evtl. auch ein Antihistaminikum helfen könnte. Aber ich kann Ihnen da nur dringend empfehlen, sich an einen Fachmann zu wenden. Wobei ich persönlich ein Verfechter ganzheitlicher, tiefentherapeutischer Ansätze bin und deshalb zusehen würde, mir bei Heilpraktikern und Heilern Hilfe zu suchen. Das Astma ist bei Ihnen wahrscheinlich nur ein Symptom und die Ursache liegt an anderer Stelle. Ein Antihistaminikum wird Ihnen da wenn, dann auch nur kurzzeitig helfen. Gehen Sie lieber auf die Suche nach der Ursache, das wirkt dann nachhaltig.

        Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei
        Iris Heumann

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