Übersäuerung – jetzt bin ich aber ganz schön sauer

Übersäuerung - Jetzt bin ich aber ganz schön sauer

Oftmals sagen wir genau diesen Satz, wenn wir uns in irgendeiner Form angegriffen fühlen. Es ist ein sehr unangenehmes Gefühl, dass mit diesen wenigen Worten umschrieben wird. Aber warum gerade – sauer-, wir könnten ja auch einfach nur beleidigt sein. Wenn wir in unserem Körper saure Reaktionen auf etwas haben, dann kann das einen Hinweis auf eine Übersäuerung sein. Und nicht nur des Magens, der zeitweise ein Zuviel an Magensäure produziert.

Wunschgewicht

Um die aufgenommene Nahrung zu verdauen, benötigt der Magen unbedingt die Säure, nur wenn wir ihm Speisen und Getränke zumuten, die entweder zu viel Fett enthalten oder in einer zu großen Menge, dann wehrt er sich. Wir bekommen Sodbrennen. Das können wir mit unserem Verhalten bei der Nahrungsauswahl und auch der Nahrungsaufnahme beeinflussen. Aber Sodbrennen kann auch ein Hinweis auf eine Übersäuerung des ganzen Organismus sein.

Jeder braucht es und jeder hat es

Gemeint sind die sauren Bereiche wie zum Beispiel der Dickdarm und die basischen Bereiche wie zum Beispiel das Blut. Nur im Zusammenspiel zwischen Säure und Basen kann der Organismus einwandfrei funktionieren. Diese optimale Funktion wird mit dem pH-Wert gemessen. Dieser pH-Wert wird in den unterschiedlichsten Körperflüssigkeiten gemessen. Ist der Wert unter 7, haben wir es mit saurem Milieu und zwischen 7 und 14 mit einem basischen Milieu zu tun. Dieser äußerst sensible Mechanismus kann durch äußere Einflüsse empfindlich gestört werden. Meistens treten in diesem Zusammenhang auch die ersten Beschwerden auf. Diese Beschwerden können sehr unterschiedlich sein, von Kopfschmerzen über Unwohlsein bis zu Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit.

Was tun bei Übersäuerung

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Das trifft in diesem Fall nicht zu. Denn erstens haben Sie meist keine andere Wahl als Ihre Ernährung grundlegend umzustellen, und die Qual kann sich durchaus auf die Schmerzen beziehen, die eine Übersäuerung im Körper in den verschiedensten Organen verursachen kann. Oftmals geht eine Übersäuerung auch mit Übergewicht einher. Sollte das bei Ihnen der Fall sein, schlagen Sie im Prinzip zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie meiden Nahrungsmittel, die den Körper zu starker Säurebildung anregen. Dazu zählen unter anderem Kaffee, Fleisch, Wurst, Fisch und Eier. Auch kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol und Nikotin. Aber nicht nur Lebens und Genussmittel können die Ursache für eine Übersäuerung sein, auch Stress, sowohl beruflich als auch privat, Angst und Ärger beeinflussen diesen Vorgang und können zu einer Übersäuerung führen.

Der Umkehrschluss

Um schwere Krankheiten, die zwar im Prinzip nicht direkt durch die Übersäuerung, aber als Folge davon auftreten können, zu vermeiden, gibt es nur die Alternative Ernährungsumstellung. Mit einer etwa zu 80% aus basischer und zu 20% aus sauren Lebensmitteln bestehender Ernährung können Sie einer Fortschreitung der Übersäuerung zu Leibe rücken und so schwere Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall vermeiden.

Zu den Basen bildenden Lebensmittel zählen, bis auf wenige Ausnahmen, alles Gemüse und Obst. Auch Gewürze und Kräuter sind größtenteils basisch. Um nun aber nicht zum ausschließlich Grünzeug-Verzehrer werden zu müssen, kann eine gute Kombination der sauren mit den basischen Lebensmittel auch den erwünschten Erfolg bringen, um eine Übersäuerung zu vermeiden.

Was sonst noch hilft bei Übersäuerung

Außer einer dauerhaften Umstellung der Ernährung und eventuell einer Änderung Ihrer Lebensgewohnheiten ist Sport sehr zu empfehlen. Jegliche Form der Bewegung verhindert dass sich Säuren in Form von Schlacken im Körper einlagern können. Auch Medikamente und ganze Entsäuerungsprogramme können unterstützend gegen die Übersäuerung eingesetzt werden. Um die durch die Nahrung aufgenommenen Säuren neutralisieren zu können, benötigt der Organismus Mineralien, wie zum Beispiel Calcium und Magnesium.

Werden diese Stoffe nicht über die Nahrung aufgenommen entnimmt der Körper sie zum Beispiel aus den Knochen und dem Bindegewebe. Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, ist es also angebracht, auch den Mineralstoffhaushalt in dem Ernährungsprogramm zu berücksichtigen. Das Entsäuern des Körpers kann nicht als Allheilmittel angeführt werden, aber es trägt mit Sicherheit dazu bei, dass bei entsprechender Ernährung in vielen Bereichen eine Besserung eintritt. Und auf jeden Fall trägt es auch zur Gewichtsabnahme bei.

Übrigens, wenn Sie wissen möchten wie hoch der pH-Wert in Ihrem Urin ist, mit einem Teststreifen aus der Apotheke ist das leicht überprüfbar. Der Wert ist schwankend, je nach Tageszeit, morgens sollte er bei 6,5 bis 6,8 liegen, das ist leicht sauer, und gegen Abend wird er in das Basische übergehen und etwas über 7 liegen.

Bildquelle: @Lichtbild Austria  / pixelio.de

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*