Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie?

Gehören Sie zu der wachsenden Zahl an Menschen, die bestimmte Nahrungsmittel, wie Milch oder auch Getreideprodukte nicht mehr vertragen? Dann sind Ihnen die Symptome sicher vertraut: Magenschmerzen, Darmkrämpfe, heftige, kolikartige Blähungen, Durchfall oder tagelange Verstopfung.

Wunschgewicht

Auch allgemeine Symptome, wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Reizbarkeit können auftreten. Nahrungsmittelunverträglichkeiten nehmen in den letzten Jahren enorm zu. Ob dies an der sich ändernden Qualität unserer Lebensmittel liegt oder aber ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein dieses Phänomen nur bewusster macht, muss noch geklärt werden.

Neben den oben genannten Symptomen haben Nahrungsmittelunverträglichkeiten noch andere Effekte. Der Stoffwechsel kommt aus dem Rhythmus, der Körper lagert die für ihn nicht verwertbaren Stoffe irgendwo ab, es kommt zur Übersäuerung. Tatsächlich ist davon auszugehen, dass sich hinter vielen Übersäuerungen oft Intoleranzen (Unverträglichkeiten) etwa gegen Milcheiweiß oder Milchzucker verbergen. Auch das Klebeiweiß in Grannen (das sind die derben, grasartigen Halme am Gersten- oder Getreidekorn) tragenden Getreidearten, das sogenannte Gluten, erzeugt immer häufiger Unverträglichkeiten.

Wie kommt es zur Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Ebenso wie Allergien, treten Unverträglichkeiten plötzlich auf, und können ebenso auch wieder verschwinden. Gesichert ist, dass auffallend häufig die Pubertät, Schwangerschaft, Stillzeit oder die Wechseljahre eine solche Unverträglichkeit auslösen können. Auch Erkrankungen können eine Unverträglichkeit hinterlassen. Der „gemeinsame Nenner“ ist also immer eine Änderung der Körperchemie.

Manche Unverträglichkeit wird zunächst gar nicht entdeckt. Wenn Sie zum Beispiel plötzlich anfangen, heftig zuzunehmen, ohne dass Ihre Essgewohnheiten einen Anlass dafür geben, kann eine „stille“ Nahrungsmittelunverträglichkeit dahinter stecken. Bedingt durch die zunehmende Übersäuerung wird der Stoffwechsel langsamer, die Nahrung wird nicht mehr vollständig verwertet oder im gebotenen Tempo verarbeitet, es bilden sich Fettdepots.

Unterschiede zwischen Nahrungsmittelunverträglichkeit und Allergie

Die Unterschiede sind an den Symptomen oft etwas schwer zu erkennen. Betrachten wir also, was der Körper macht oder nicht macht.

Bei einer Allergie „denkt“ der Körper, dass das Allergen bekämpft werden muss, er hat also einen eigentlich harmlosen Stoff sozusagen irrtümlich in seiner „Freund-Feind-Erkennung“ als „Feind“ markiert. Das Immunsystem springt an, es kommt zu entzündlichen Prozessen. Diese können überall auftreten. Also als Rötungen auf der Haut bis hin zu einer blasigen Entzündung, aber auch in den Organen, etwa das Anschwellen der Atemwege, wenn jemand einen allergischen Asthmaanfall hat.

Wenn der Körper kämpft, sind seine „Waffen“ Hitze, Mehrdurchblutung und Gewebswasser. Dieser Kampf kann so heftig werden, dass ein Schockzustand entsteht, der lebensgefährliche allergische Schock.

Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hingegen läuft, aus Sicht des Körpers gesehen, harmloser ab. Der Stoff der nicht vertragen wird, kann nicht richtig verarbeitet werden. Bei der Milchunverträglichkeit zum Beispiel entsteht bei der unzureichenden Aufspaltung von Eiweiß oder Zucker Gas (immer ein Hinweis, dass die Verdauung nicht korrekt abläuft). Dieses Gas sammelt sich im Magen, was zu Schmerzen oder Übelkeit führt, oder entsteht erst im Darm, dies erzeugt die Blähungen.

Im Darm gibt es dann zwei Möglichkeiten: Entweder wird der Darm sozusagen vom Ehrgeiz gepackt und arbeitet so lange mit dem Stoff, bis er ein zufriedenstellendes Ergebnis hat. Daher kommen dann Darmträgheit oder Verstopfung. Die Alternative ist, dass sich der Darm sozusagen denkt: „Blödes Zeug, kann ich nichts mit anfangen, raus damit!“ Und so entsteht dann der Durchfall.

Was tun bei Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Der sicherste Weg ist den Stoff, den Sie nicht vertragen, aus dem Ernährungsplan zu streichen. Wenn Sie eine solche Unverträglichkeit entdecken, ist vermutlich schon eine Übersäuerung vorhanden. Mit einer gründlichen Entschlackung, am Besten noch einer Darmsanierung, helfen Sie Ihrem Körper, die Schäden, die durch die Unverträglichkeit entstanden sind, zu beheben.

Wird eine Unverträglichkeit nicht bemerkt oder einfach ignoriert, kann sie im Laufe der Zeit Magen und Darm richtig krank machen. Eine bekannte Erkrankung ist hier zum Beispiel die Zöliakie, eine entzündliche Krankheit des Dünndarms, bei der die Darmzotten verkleben und der Stoffwechsel stark eingeschränkt wird.

Auch das sogenannte Leaky Gut Syndrom, eine Schwächung der Darmbarriere gegen Giftstoffe, gilt als mögliche Langzeitfolge einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Gesichert ist dies noch nicht. Weitere Informationen zum Leaky Gut Syndrom finden Sie auch hier.

Wenn Sie einen Stoff identifiziert haben, den Sie nicht vertragen, kommt der komplizierte Teil. Bei einer Milchunverträglichkeit zum Beispiel reicht es nicht, Milch und Milchprodukte zu meiden. Sie sollten auch andere Nahrungsmittel, in denen Milchzucker oder Milcheiweiß enthalten ist, tunlichst meiden. Auch ist es ratsam, regelmäßig der Übersäuerung durch Entschlackung vorzubeugen.

Niemand will sich gerne krank fühlen. Wenn Sie also eine Nahrungsmittelunverträglichkeit haben, lassen Sie Milch, Getreide oder ähnliches konsequent weg. Scheuen Sie sich dann bitte auch nicht, etwa bei Einladungen zum Essen darauf hinzuweisen. Oder, wenn Sie nicht sicher sind, die angebotenen Speisen nicht zu essen oder zu trinken.

Nicht-Betroffene winken gerne ab, von wegen das sei ja „nur“ eine Unverträglichkeit. Jeder, der eine Solche hat, weiß, dass ein unbedachtes Essen sich in drei Tage langen Beschwerden, die jede Magen-Darm-Grippe neidisch werden ließen, äußern kann. Inzwischen haben auch die Nahrungsmittelhersteller reagiert und bieten immer mehr Produkte ohne Milch- oder Getreideanteile an. Eine ausgewogene Ernährung ist gerade dann, wenn bestimmte Nahrungsmittel weg gelassen werden müssen, besonders wichtig.

Empfehlen kann ich zu diesem Thema auch noch einen sehr ausführlichen Artikel vom Zentrum der Gesundheit:: Volksdrogen Milch und Weizen 

Haben Sie mit diesen Problemen zu kämpfen, leiden Sie unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Dann freue ich mich auf Kommtare, wie Sie damit umgehen. Geben Sie Ihre Tipps gerne auch für andere Leser weiter.

2 Kommentare zu Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie?

  1. Es ist einfach nur grausig wie stark Lebensmittelunverträglichkeiten zunehmen. Und ich bin mir sicher das liegt nicht am Gesundheitsbewusstsein, sondern an der ganzen bescheuerten lebensmittelindustrie, sowie der pharmaindustrie!

    • Hallo,

      dem kann ich nur zustimmen. Wir haben Brot, was mit knapp 200 Zusatzstoffen gebacken werden darf, immer mehr Fertigkost, Fast Food und gezüchtete Lebensmittel, die z.B. beim Weizen weit vom Urlebensmittel entfernt sind. Wer will da noch wissen, was im Körper wie wirkt. Immerhin geht unsere Evolution nicht so schnell und in uns Industriemenschen steckt immer noch ein Steinzeit-Motor.

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