Übersäuerung und nitrosativer Stress

Übersäuerung

Über Freie Radikale und oxydativen Stress haben Sie vor einiger Zeit hier gelesen. Es gibt noch eine verschärfte Form, den sogenannten nitrosativen Stress. Dieser entsteht, wenn sich an die überzähligen Sauerstoffmoleküle auch noch Stickstoff (Nitrogenium, chem. Zeichen: N) bindet.

Wunschgewicht

Warum dieser Zustand noch sehr viel gefährlicher ist, woran Sie ihn erkennen und welche Folgen er für Sie hat, lesen Sie heute.

Oxydativer Stress ist keineswegs nur ein Schönheitsproblem

Dass oxydativer Stress, vor allem der Angriff des reaktiven Sauerstoffs auf die Zellen, das Hautbild stört, Haare stumpf macht und den allgemeinen Eindruck eines Menschen schmälert, ist bekannt. Die meisten Menschen glauben, der Kampf gegen oxydativen Stress müsse also eine reine Form der Eitelkeit sein.

Greift man den Gedanken an Zellen, die zerstört werden, auf und bedenkt man weiterhin, dass unser gesamter Körper aus Zellen besteht, tritt das Beauty-Problem direkt in den Hintergrund. Genauso wie die Haut leidet, leiden natürlich auch Muskelgewebe und Organstrukturen mit der Zeit. Vereinfacht ausgedrück,t altern wir vorzeitig, und zwar bis zum Organ- und Knochenalter, wenn die Freien Radikale ihr Werk ungestört verrichten können.

Oxydativer Stress hat einen entscheidenden Vorteil: Die Sauerstoffverbindungen, die die Zellen angreifen, sind in aller Regel sehr instabil, also kurzlebig. Mit entsprechenden Vitaminen und Mineralstoffen, reichlich Wasser und dem rechten Maß zwischen Ruhe und Aktivität kann man dieses Ungleichgewicht also gut wieder in den Griff bekommen.

Hier sind vor allem Vitamine wie E und C als Zellschutzvitamine und Radikalfänger sehr bekannt und wichtig. Auch einige Aminosäuren sind hier sehr wertvoll, etwa die Säuren Arginin und Cytein.

Oxydativer Stress 2.0: Nitrosativer Stress

Stickstoff und Zellen und Gewebe bilden eine komplizierte Beziehung. Liegen Verletzungen vor, so ist vor allem bei Bändern, Sehnen und Muskeln Stickstoff absolut unverzichtbar, damit Heilung überhaupt stattfinden kann.

Unter anderem, so scheint es, sorgt der Stickstoff dafür, dass sich bildendes Narbengewebe nicht starr und unflexibel wird. Weiterhin sorgt er für eine gewisse Festigkeit im Bindegewebe, wie Sie zweifellos wissen, regenerieren sich Bänder und Sehnen nach Rissverletzungen nicht, sondern der Spalt in der Struktur wird durch festes Bindegewebe geschlossen.

Es scheint also, dass der Körper bei entzündlichen Prozessen, und aus Sicht des Körpers wird eine Zerstörung von Gewebe immer als „Entzündung“ bewertet, vermehrt Stickstoff bereit stellt. Binden sich nun Stickstoffteilchen an die Freien Radikale, also reaktiven Sauerstoff, entsteht Stickstoffmonoxid.

Dieses Radikal (zur aktiven Zellschädigung fähiges, molekulares Gefüge) ist sehr viel langlebiger, als die Sauerstoffteilchen alleine. Sie können durch die Zellmembranen in unserem Körper dringen, ohne ihre Wirksamkeit einzubüßen. Auf diese Weise sind sie in der Lage, sich sehr schnell im ganzen Körper zu verbreiten.

Wie kommt es zu nitrosativem Stress und was macht er?

NO-Verbindungen, also solche aus Stickstoff und Sauerstoff, verhalten sich in unserem Körper wie Botenstoffe. Sie sind, wenn Sie den Vergleich gestatten, sozusagen die „Alarmanalage“ des Körpers. Wenn Sie sich eine Erkältung oder gar eine Grippe einfangen, kommt es zu einer Flutung des Körpers mit diesen Verbindungen, dem sogenannten „oxydative Burst“.

Dieser findet statt, um das Immunsystem zu alarmieren und fungiert gleichzeitig auch noch als „schneller Truppentransport“ in jeden Winkel des Körpers. Sie erleben diesen „Burst“ (dt.: Ausbruch) sehr deutlich: Sie fühlen sich abgeschlagen, müde und krank. Der Grund ist unter anderem die Tatsache, dass Stickstoffmonoxid entspannend auf die Gefäßwände wirkt. Sie werden durchlässiger, zugleich sinkt der Blutdruck ab.

Künstlich kann dieser Zustand höchsten Alarms im Körper aber auch ausgelöst werden. Etwa, wenn häufig Antibiotika eingenommen werden, Stress zum Dauerzustand wird, oder Sie ständig körperlich und auch mental überfordert sind. Der so entstehende nitrosative Stress führt zum Gefühl des Erschöpft-Seins und der bleiernen Müdigkeit, gegen die auch kein Schlaf mehr hilft. Die Langzeitfolgen sind alarmierend:

  • Autoimmunerkrankungen
  • chronische Entzündungen
  • neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson
  • Asthma

und einige andere schwere Erkrankungen können auf lange Sicht begünstigt, möglicherweise sogar verursacht werden.

Was tun gegen nitrosativen Stress?

Hier hilft es sehr, auf die eigene Ernährung zu achten. Halten Sie den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht. So verhageln Sie nämlich schon der Vorstufe, dem oxydativen Stress, gründlich die Tour. Vor allem auf Vitalstoffversorgung und ausreichend Ruhe sollten Sie unbedingt achten. Wie das geht? Fragen Sie sich:

  • Müssen Sie dies oder jenes wirklich auch noch machen?
  • Üben Sie sich in der Kunst des Weglassens! Alles in Ihrer Freizeit, was Sie als Belastung empfinden, darf ersatzlos gestrichen werden
  • Schlafen Sie ausreichend. Im Schlaf hat der Körper die Möglichkeit zu regenerieren und Giftstoffe abzubauen

Bevor Sie beschließen, sich mit Nährstoffzusätzen weiterzuhelfen, sollten Sie eine gründliche Entgiftungskur machen. Der Grund dafür ist einfach: Nitrosativer Stress hat als eine der wohl gemeinsten Auswirkungen den Effekt, dass lebenswichtige Nährstoffe nicht mehr richtige verwertet werden können.

Aus dem Leistungssport ist dieses Phänomen bekannt und jeder Trainer, der Symptome an einem Schützling erkennt, wird hochalarmiert sein. Doch nicht nur im Sport muss der Körper Höchstleistungen bringen. Wir alle müssen das immer wieder tun. Wird dieses Wirtschaften jenseits der eigenen Grenzen der Kraft jedoch zum Normalzustand, ist höchste Vorsicht geboten.

Man kann sich tatsächlich zu Tode arbeiten. Achten Sie gut auf sich und schenken Sie sich Ruhe, gutes Essen und reichlich Wasser. Wenn dann auch noch die Seele baumeln darf, sagen wir, zweimal die Woche für den Anfang, brauchen Sie den leisen Killer nitrosativer Stress nicht zu fürchten.

Opt In Image
Kostenloses eBook
Wie Sie dauerhaft Gewicht abnehmen ohne Jojo-Effekt
  • Was führt zum Jojo-Effekt?
  • 10 Tipps, um den Jojo-Effekt erfolgreich zu umgehen
  • Was Ihre Psyche mit dem Jojo-Effekt zu tun hat?
  • Unterschätzen Sie nicht den Gruppenzwang
  • Drehen Sie den Jojo einfach um

Ihre Daten werden niemals weitergegeben und Sie können sich jederzeit wieder austragen

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*